Der große Umstieg: Wie Sie erfolgreich in die Elektromobilität starten

Von der Reichweite bis zur Familiengröße – worauf Sie beim Kauf eines Elektroautos wirklich achten sollten

Die Elektromobilität ist längst keine Zukunftsmusik mehr. 2025 ist das Angebot an Elektrofahrzeugen so breit wie nie zuvor: vom kompakten Stadtflitzer bis zum Familien-SUV. Doch der Umstieg auf ein Elektroauto will gut überlegt sein. Welche Batteriegröße passt zum eigenen Alltag? Wie hoch sind die Kosten wirklich – und worauf sollten Familien achten? Ein Überblick für alle, die den Schritt in die elektrische Zukunft planen.

1. Fahrprofil analysieren: Der wichtigste erste Schritt

Bevor Sie ein Modell oder eine Marke ins Auge fassen, lohnt sich ein genauer Blick auf Ihr Fahrprofil:

  • Tägliche Pendelstrecke: Wer täglich unter 50 Kilometer zurücklegt, kommt selbst mit einer kleinen Batterie (40–50 kWh) locker aus.
  • Regelmäßige Langstrecken: Wer häufig über 200 Kilometer am Stück fährt, sollte zu einer größeren Batterie (60–80 kWh oder mehr) greifen.
  • Fahrten ins Ausland oder in den Urlaub: Dann ist ein Modell mit schneller Ladeleistung (mind. 150 kW DC) empfehlenswert.

Ein Tipp: Viele Autohersteller bieten Online-Rechner an, mit denen sich das eigene Mobilitätsprofil simulieren lässt.

2. Fahrzeugwahl: Vom Kleinwagen bis zum Familien-SUV

Das Angebot an E-Autos ist inzwischen so vielfältig wie das der Verbrenner.

  • Singles und Stadtbewohner: Modelle wie der Renault R5, Fiat 500e oder Hyundai Inster sind kompakt, wendig und günstig im Unterhalt.
  • Familien: Beliebt sind geräumige Modelle wie der Skoda Enyaq, Tesla Model Y oder Hyundai Ioniq 5, die viel Platz und Reichweite bieten.
  • Vielfahrer und Dienstwagen: Premium-Fahrzeuge wie der BMW i5, Mercedes EQE oder Audi Q8 e-tron punkten mit Komfort und hoher Ladegeschwindigkeit.

Wichtig: Prüfen Sie nicht nur die Reichweite, sondern auch Kofferraumvolumen, Anhängelast und Ladeinfrastruktur zu Hause oder am Arbeitsplatz.

3. Batteriegröße: Mehr ist nicht immer besser

Die Batterie ist das Herzstück eines E-Autos – und der größte Kostenfaktor.

  • Kleine Batterien (40–50 kWh): Ideal für Stadtfahrer, geringes Gewicht, niedrigere Anschaffungskosten.
  • Mittlere Batterien (60–70 kWh): Gute Balance aus Reichweite (350–450 km) und Preis.
  • Große Batterien (80–100+ kWh): Für Langstreckenfahrer, aber schwerer und teurer.

Praxis-Tipp: Eine größere Batterie bedeutet nicht automatisch mehr Komfort – sie erhöht auch Ladezeiten und Anschaffungskosten. Wer sein Auto überwiegend im Nahbereich nutzt, spart mit einer kleineren Batterie bares Geld.

4. Kosten und Förderung: Rechnen lohnt sich

Auch wenn die staatlichen Förderungen 2025 deutlich reduziert wurden, bleibt das E-Auto langfristig günstiger als gedacht:

  • Anschaffungskosten: Ab ca. 25.000 € für Kleinwagen, 45.000 € für Mittelklassemodelle.
  • Stromkosten: Rund 5–8 € pro 100 km (je nach Stromtarif und Ladeart) (Stromanbieter Übersicht).
  • Wartung: Geringer, da keine Ölwechsel oder Abgasreinigung nötig sind.
  • Steuer: E-Autos bleiben bis mindestens 2030 von der Kfz-Steuer befreit.
  • Wertverlust: Stabile Restwerte bei beliebten Modellen mit großer Reichweite.

Tipp: Wer zu Hause mit einer Wallbox lädt, spart auf Dauer am meisten. Intelligente Tarife mit PV-Anlagen oder Nachtstrom senken die Kosten weiter.

5. Laden: Zuhause, unterwegs und im Urlaub

  • Zuhause: Eine Wallbox mit 11 kW kostet rund 1.000–1.500 €. Sie lädt ein Auto über Nacht voll – ideal für Berufspendler.
  • Unterwegs: Das öffentliche Ladenetz ist mittlerweile flächendeckend ausgebaut. Anbieter wie EnBW, Ionity oder Fastned bieten Schnelllader mit bis zu 350 kW.
  • Im Urlaub: Vor längeren Fahrten hilft die Routenplanung mit Lade-Apps (z. B. „A Better Routeplanner“ oder „Chargemap“).

6. Familienfragen: Platz, Sicherheit, Alltagstauglichkeit

Für Familien zählt nicht nur die Reichweite, sondern auch Alltagstauglichkeit:

  • Isofix-Befestigungen, großer Kofferraum, Reichweite mit voller Beladung und Klimaanlage sind entscheidend.
  • Praktisch sind Modelle mit Wärmepumpe – sie sparen im Winter bis zu 15 % Energie.
  • Carsharing-Optionen oder Zweitwagenlösungen können sinnvoll sein, wenn nicht alle Familienmitglieder täglich fahren.

7. Fazit: Der Einstieg ist leichter, als viele denken

Der Umstieg auf ein Elektroauto ist keine Revolution mehr, sondern eine sinnvolle Weiterentwicklung. Wer sein Fahrprofil kennt, die Ladeinfrastruktur prüft und realistisch kalkuliert, findet heute für fast jedes Bedürfnis ein passendes Modell.
Die Entscheidung fällt nicht zwischen „Technik der Zukunft“ und „bewährtem Verbrenner“ – sondern zwischen intelligentem Mobilitätskonzept und veralteter Gewohnheit.

Checkliste für den Umstieg

+ Tägliche Fahrstrecke prüfen
+ Ladeoptionen zu Hause klären
+ Batteriegröße passend zum Bedarf wählen
+ Förderungen und Stromtarife vergleichen
+ Probefahrt mit verschiedenen Modellen

Tipp: Wer unsicher ist, kann zunächst ein E-Auto leasen oder im Abo testen. So sammelt man Alltagserfahrung, ohne sich sofort festzulegen – und merkt schnell: Elektromobilität ist weniger kompliziert, als sie scheint.

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