
Die Nachbarländer in Europa verfolgen unterschiedliche Strategien und Ansätze in Bezug auf Elektroautos, abhängig von ihren wirtschaftlichen Voraussetzungen, politischen Prioritäten und den Infrastrukturkapazitäten. Hier ist ein Überblick über einige der wichtigsten Länder und ihre Elektroauto-Strategien:
1. Deutschland
- Förderungen:
Deutschland bietet umfangreiche Kaufprämien für Elektroautos, genannt „Umweltbonus“ (bis zu 9.000 Euro). Es gibt auch Steuervergünstigungen für Elektrofahrzeuge. - Infrastruktur: Das Land investiert stark in den Ausbau von Ladeinfrastruktur und plant bis 2030 mindestens 1 Million Ladepunkte.
- Ziele: Deutschland strebt an, bis 2030 mindestens 15 Millionen Elektroautos auf der Straße zu haben.
2. Frankreich
- Förderungen: Frankreich bietet ebenfalls staatliche Kaufprämien (bis zu 7.000 Euro) für den Kauf eines Elektroautos an. Es gibt zusätzliche Anreize für den Austausch älterer Fahrzeuge.
- Infrastruktur: Der Ausbau der Ladeinfrastruktur wird ebenfalls stark gefördert, und Frankreich plant, bis 2025 100.000 öffentliche Ladepunkte zu erreichen.
- Ziele: Frankreich hat das Ziel, den Verkauf von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor bis 2040 einzustellen.
3. Niederlande
- Förderungen: Die Niederlande bieten Anreize für den Kauf und das Leasing von Elektroautos, sowie Steuervergünstigungen für Unternehmen.
- Infrastruktur: Das Land hat eines der dichtesten Ladenetzwerke in Europa und investiert weiter in den Ausbau.
- Ziele: Bis 2030 sollen in den Niederlanden nur noch emissionsfreie Fahrzeuge verkauft werden.
4. Norwegen
- Förderungen: Norwegen ist führend bei der Elektromobilität. Es gibt umfassende Steuervergünstigungen, keine Mehrwertsteuer auf Elektroautos und weitere Privilegien wie kostenlose Parkplätze und die Nutzung von Busspuren.
- Infrastruktur: Norwegen hat ein weitreichendes Netz von Ladestationen und fördert den Ausbau weiter.
- Ziele: Norwegen plant, ab 2025 den Verkauf neuer Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren zu verbieten. Bereits 2023 waren etwa 80 % der neu zugelassenen Fahrzeuge Elektroautos.
5. Schweiz
- Förderungen: Die Schweiz bietet verschiedene Anreize, die je nach Kanton variieren, darunter Steuervergünstigungen und Kaufprämien.
- Infrastruktur: Die Schweiz investiert in die Ladeinfrastruktur, vor allem an zentralen Verkehrsknotenpunkten.
- Ziele: Es gibt keine nationalen Vorgaben für ein Verbot von Verbrennungsfahrzeugen, aber die Schweiz hat sich im Rahmen des Pariser Abkommens zu einem nachhaltigen Mobilitätswandel verpflichtet.
6. Österreich
- Förderungen: Österreich bietet Kaufprämien für Elektrofahrzeuge an, die sich auf bis zu 5.000 Euro belaufen. Unternehmen erhalten zusätzliche Steuervergünstigungen.
- Infrastruktur: Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist im Gange, und es gibt ein dichtes Netz an Schnellladestationen entlang der Autobahnen.
- Ziele: Österreich plant, den Verkauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotoren ab 2030 zu verbieten.
7. Italien
- Förderungen: Italien bietet Kaufanreize für Elektroautos, die sich auf bis zu 6.000 Euro belaufen, je nach Verschrottung eines alten Fahrzeugs.
- Infrastruktur: Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist langsamer als in anderen europäischen Ländern, aber es gibt verstärkte Investitionen.
- Ziele: Italien hat das Ziel, bis 2035 den Verkauf von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor einzustellen, um die EU-Vorgaben zu erfüllen.
8. Spanien
- Förderungen: Spanien bietet bis zu 7.000 Euro Kaufanreize für Elektrofahrzeuge im Rahmen des Programms „MOVES“.
- Infrastruktur: Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist ein zentrales Anliegen, insbesondere in urbanen Zentren.
- Ziele: Spanien plant, den Verkauf von Verbrennerfahrzeugen bis 2040 auslaufen zu lassen.
Fazit:
Viele europäische Länder verfolgen ähnliche Ziele, indem sie den Kauf von Elektroautos subventionieren, den Ausbau der Ladeinfrastruktur vorantreiben und langfristig den Ausstieg aus der Nutzung von Verbrennungsmotoren planen. Vorreiter sind Länder wie Norwegen und die Niederlande, während andere Staaten wie Spanien und Italien noch am Anfang stehen, was die Elektromobilität angeht.